Keller abdichten | Wasser im Keller

Kellerwand nachträglich abdichten

Bruchsteinkeller

Bruchsteinkeller abdichten

In unserem alten Fachwerkhaus war ein Raum unterkellert. Darüber war die ehemalige Küche und der Keller war durch eine Luke im Boden zu erreichen. Der Keller sollte, nach der Renovierung unseres Fachwerkhauses, als Lagerraum und für die Hausanschlüsse dienen. Daher war die Aufgabe den Keller nachträglich möglichst dicht zu bekommen. Die Wände waren ca. 40 cm dick und mit Bruchsteinen gemauert. Der Boden bestand aus gestampftem Lehm. So konnte es also nicht bleiben.

Grundsätzliches zum nachträglichen Abdichten eines Kellers

Diesen Keller nachträglich, insbesondere bei hohem Stand des Grundwassers, wirklich dicht zu bekommen ist kaum möglich. Die äußeren Kellerwände lassen sich nach außen nachträglich abdichten. Eine Abdichtung der innen liegenden Wände und des Boden funktioniert nicht wirklich. Das nachträgliche Einbringen einer horizontalen Feuchtigkeitssperre wäre sehr aufwändig und es stellt sich die Frage ob das wirklich zuverlässig funktioniert.

Plant man bei einem Neubau einen Keller zu bauen, sollte man sich unbedingt zu den Grundwasserverhältnissen erkundigen. Im Neubau ist bei schwierigen Verhältnissen eine "weiße Wanne" zu planen und auzuführen. Hier sollte man sich gründlich Gerdanken zum Verhältnis von Kosten und Nutzen machen.

Kellerwand freilegen

Kellerwand freilegen

Wir wollten aber zumindest verhindern, dass Wasser von der Oberfläche durch die Kellerwand in den Keller eindringt. Also haben wir die außenliegenden Kellerwände zunächst freigelegt. Da wir relativ festen Lehmboden haben funktionierte das Ganze auch ohne eine Schalung, die verhindert, dass Erdreich in den Graben rutscht. Beim Ausheben des Grabens sollte man diesen keinesfalls tiefer anlegen, als die Kellerwand ist. das könnte zu Instabilität führen. Natürlich kann man eine Kellerwand auch gut mit einem Bagger freilegen lassen - wir haben Spaten und Schaufel genommen. Anschließend haben wir die Steine und Fugen mit einem Wasserstrahl gesäubert. Dabei sollte man darauf achten nicht zu viel alten Mörtel aus den Fugen zu entfernen.

Kellerwand verschlämmen

Mauerwerk verschlämmen

Anschließend haben wir die Kellerwand abtrocknen lassen. Um eine halbwegs tragfähige Oberfläche für den später aufzubringenden Dichtanstrich zu erhalten, wurden die Fugen aufgefüllt und die Fläche mit einem Mörtel verschlämmt. Als Mörtel haben wir einen Kalk-Zementmörtel genommen (vgl. Mischungsverhältnis Mörtel). Der Zementanteil war eher gering. Wie beim Verputzen einer Wand wurde der Mörtel mit der Kelle angeworfen. Dann wurde er aber nicht mit einem Reibebrett geglättet, sondern mit einem Quast verstrichen.

Kellerwand nachträglich abdichten

Kellerwand abdichten

Nachdem der Mörtel gut getrocknet war konnte das Dichtmittel aufgebracht werden. Der bituminöse Anstrich wurde in 2 Schritten mit dem Quast aufgebracht.

Nun kann man eine Noppenbahn vor die Kellerwand stellen. Zudem kann man einen Schacht bauen, der bis zur Unterkante des Grabens führt. Eine Kießpackung und Drainagerohr führen anfallendes Wasser in den Schacht. Das Wasser kann von dort dann mit einer Tauchpumpe abgepumpt werden.

Haben wir nicht gemacht. Im Nachhinein eher schade.

Nun haben wir das Problem, dass das Grundwasser, wenn es sehr hoch steht, von unten in den Kellerraum drückt.

Wasser im Keller

Wasser aus dem Keller pumpen

Zum Jahreswechsel 2023/2024 hat es wirklich sehr viel geregnet. Nun hatten wir Wasser im Keller. Alle Installationen waren relativ hoch unter der Kellerdecke angebracht. Das das Wasser bis dahin kommt ist sehr unwahrscheinlich, da es sich um Grundwasser handelt. Trotzdem wollten wir verhindern, dass das Wasser zu hoch steigt.

Also haben wir eine Tauchpumpe auf den Kellerboden gestellt, die ab einem gewissen Wasserstand automatisch eingeschaltet wird und das Wasser durch einen dicken Schlauch durch das Kellerfenster nach außen pumpt. Da Tauchpumpen immer einen gewissen Wasserstand benötigen verbleiben immer ca. 5 cm Wasser auf dem Kellerboden. Das kann man gut mit einem Naß-Trockensauger aufsaugen. Das Wasser im Sauger kann man dann mit der Tauchpumpe nach draußen befördern. Dieser Aufwand lohnt sich aber kaum, solange der Grundwasserspiegel hoch ist. Das Wasser kommt relativ schnell wieder nach.

Wenn der Keller wieder wirklich trocken ist werden wir einen Pumpensumpf bauen. Dann steht die Tauchpumpe in einem Schacht und das Wasser vom Kellerboden läuft in diesen. So hat man kein stehendes Wasser auf dem Kellerboden, sondern lediglich in dem kleinen Schacht. Wir werden berichten.

Weiße Wanne

Bei der Neubauplanung kann man einen Keller auch relativ dicht bauen lassen. Das bezeichnet man als "Weiße Wanne".

Eine "weiße Wanne" ist eine Bauweise im Kellerbau, bei der die wasserundurchlässige Eigenschaft des Betons genutzt wird, um das Eindringen von Wasser in den Keller zu verhindern. Im Gegensatz zur "schwarzen Wanne", bei der die Abdichtung außen aufgetragen wird, liegt die wasserundurchlässige Schicht bei der "weißen Wanne" innerhalb des Betonbaus.

Hier sind einige Merkmale und Aspekte der "weißen Wanne" im Kellerbau:

Betonqualität: Bei der "weißen Wanne" wird hochwertiger wasserundurchlässiger Beton verwendet. Dieser Beton enthält spezielle Additive oder Beimischungen, die die Wasserundurchlässigkeit verbessern.

Dichtigkeit des Betons: Die "weiße Wanne" setzt darauf, dass der Beton selbst wasserdicht ist. Die Dichtigkeit wird durch die Verwendung von sorgfältig ausgewählten Materialien und speziellen Bauverfahren erreicht.

Bauweise: Die "weiße Wanne" wird in der Regel als monolithische Konstruktion erstellt, was bedeutet, dass der gesamte Keller aus einem Stück gegossen wird, ohne Fugen oder Nähte, die anfällig für Wassereintritt sein könnten.

Verbindungen und Durchdringungen: Alle Verbindungen, Durchdringungen und Anschlüsse im Keller werden besonders sorgfältig abgedichtet, um sicherzustellen, dass kein Wasser eindringen kann. Erfahrungsgemäß ist dies der größte Schwachpunkt. Die Abdichtungen sind regelmßig zu warten.

Einsatzgebiete: Die "weiße Wanne" wird oft bei Bauvorhaben eingesetzt, bei denen ein besonders hoher Schutz vor Wasser erforderlich ist, wie zum Beispiel bei Gebäuden in wasserreichen Gebieten oder bei tiefen Baugruben mit hohem Grundwasserspiegel.

Die Wahl zwischen "weißer Wanne" und "schwarzer Wanne" hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die örtlichen Gegebenheiten, die Bodenbeschaffenheit und die spezifischen Anforderungen des Bauprojekts. Beide Methoden können effektive Lösungen für die Abdichtung von Kellern bieten, wenn sie korrekt angewendet werden.