Trittschalldämmung bei einer Holzbalkendecke
Luft- und Trittschall lassen sich auch bei einer Holzdecke dämmen
Fußbodenaufbau
Bei Fachwerkhäusern, aber auch bei älteren Häusern anderer Bauart, findet man häufig Decken, bzw. Fußböden mit einer Holzkonstruktion. Das besonders nervige daran ist, dass meist einfach nur ein Bodenbelag auf den Deckenbalken liegt und man jeden Schritt und Laut hört. Meist ist man durch die Türen bzw. die Türöffnungen in der Höhe des Fußbodenaufbaus beschränkt. Macht man jedoch eine umfassende Sanierung sollte man sich schon über eine bessere Tritt- und Luftschalldämmung Gedanken machen.
Während für eine gute Luftschalldämmung eine dichte Ausführung und Masse der Bauteile ausschlaggebend sind, geht es beim Trittschall vor allem um das Entkoppeln der Bauteile, damit sich der Schall nicht von einem zum anderen Bauteil überträgt. Ideal ist natürlich eine Betondecke mit einem schwimmend verlegten Estrich. Vor dem Aufbau sollte man sich natürlich mit dem Statiker über die Tragfähigkeit der Decken abstimmen. Beim Fachwerkhaus hat man nun eine Holzbalkendecke und die haben wir wie folgt gedämmt.
Dämmung
Wie in der Skizze oben zu sehen ist der Fußbodenaufbau wie folgt:
Deckenbalken, Schalung (Rauspund), Lagerholz (waagerecht ausgerichtet), Kantholz (quer), Dämmstreifen, OSB (18mm), Trittschalldämmung, OSB (18mm, schwimmend verlegt), Fußboden (Teppich, Fliese, Parkett). Bei einem Fliesenbelag muss man vorgehen, wie unter Dusche fliesen (Link kommt noch) beschrieben. Zwischen die Lagerhölzer haben wir Dämmung eingebracht. Es gibt Mineralwolldämmung mit guten Eigenschaften in der Dämmung von Schall.
Die erste Lage der Lagerhölzer sollte absolut waagerecht ausgerichtet sein. Gut ist es zudem, wenn die Hölzer schon im richtigen Abstand und genau in der Flucht liegen. Dann kann man den Zwischenraum einfacher gut dämmen.
Die Dämmung sollte auf beiden Ebenen dicht am Holz anliegen. Undichte Stellen sorgen für eine größere Übertragung des Luftschalls.
Entkoppeln
Damit sich der Schall vom Fußboden nicht so stark auf die Unterkonstruktion überträgt, haben wir auf die obersten Kanthölzer einen Randdämmstreifen getackert. Der Effekt wird wieder etwas zunichte gemacht, da wir die erste Lage der OSB-Platten mit der Unterkonstruktion verschraubt haben. Dennoch hilft es zumindest ein bisschen.
Trittschalldämmung auslegen
Trittschalldämmung gibt es sowohl aus Kunststoff als auch aus Kork oder Holzwerkstoffen. Wir haben die Trittschalldämmplatten auf die erste Schicht der OSB-Platten verlegt. Sie wurden weder verklebt noch verschraubt, sondern einfach nur aufgelegt.
Zu den Wänden lässt man am Besten einige Millimeter Platz.
Oberste Schicht OSB-Platten
Auf die Trittschalldämmung haben wir dann die OSB-Platten gelegt. Auch da ist auf Ober- bzw. Unterseite zu achten.
Die OSB-Platten wurden nicht verschraubt sondern lediglich miteinander in Nut und Feder verleimt. Dazu haben wir einen normalen Parkettkleber genommen. Auch hier sollte man zu den Wänden einen Abstand von ca. 5 Millimetern lassen. So wird der Schall nicht auf die Wände übertragen.
Nun hat man eine Art schwimmenden Fußbodenaufbau, auf dem der Fußboden verlegt werden kann. Wir haben in einem Zimmer Eichendielen verklebt (Parkett verlegen). Auch die Unterkonstruktion in unserem Badezimmer ist so ausgeführt. Geräusche hört man nur, wen sie sehr laut sind. Laufgeräusche hört man kaum, es sei denn man hat einen sehr harten Auftritt oder laute Schuhe an.