Bett selber bauen

Ein Bett ohne Kopfteil selber bauen

Bett bauen

Bett bauen

Wir wollten ein neues Bett mit den Maßen 180 x 200 cm. Das Bett sollte möglichst schlicht und zeitlos sein. Die Recherche hat ergeben, dass man für ein Holzbett ziemlich viel Geld hinlegen muss, auch wenn dort doch nur wenig Material verbaut wird. Auf besondere Funktionen und Verzierungen wollten wir verzichten. Also haben wir uns entschieden das Bett selber zu bauen.

Maße für das Bett

Material um ein Bett zu bauen

Um ein Bett bauen zu können benötigt man lediglich:

Konstruktionsvollholz, gehobelt und geschliffen (gibt es im gut sortierten Baumarkt) 10 x 12 x 300 cm (wird dann noch auf die entsprechenden Längen geschnitten.

2 Bretter ( 20x 2,4 x 200 cm)

4 Füße für das Bett und Farbe, die für den Innenbereich geeignet ist. Bei den Maßen für das Bett haben wir uns nach zwei Lattenrosten gerichtet, die wir noch hatten. Die Lattenroste sind 196,5 cm lang und 88,5 cm breit. Für die Berechnung der exakten Maßes des Bettes haben wir, sowohl in der Länge als auch in der Breite des Bettes 2 cm hinzugerechnet.

Kantholz zuschneiden

Holz für das Bett zuschneiden

Die Länge der Hölzer beträgt an den Seiten 198,5 zzgl. 2 mal 10 cm = 218,5 cm. Die Hölzer für Kopf- und Fußteil sind jeweils 181 cm zzgl. 2 mal 10 cm = 201 cm.

Das Zuschneiden der Hölzer macht man am besten mit einer Kappsäge, da man so einen wirklich rechtwinkligen Schnitt hinbekommt. Der gute Handwerker kann das auch mit einer japanischen Handsäge. Die Stichsäge kann hier nicht zum Einsatz kommen, da sich das Sägeblatt im Holz verziehen würde. Da man die Schnittkanten später sieht, wäre das nicht wirklich schön.

Holzverbindung Bett

Holzverbindung für das Bett

Eine besondere Aufgabe beim Bett selber bauen sind die Verbindungen zwischen den Seitenteilen des Bettes. Hier soll eine später sichtbare und gleichzeitig stabile Konstruktion entstehen. Auf Metallwinkel soll verzichtet werden.

Keinesfalls sollte es später zu lästigen Geräuschen kommen, wenn man sich in das Bett legt. Als Besitzer eines alten Fachwerkhauses wissen wir Zapfenverbindungen zu schätzen und wollten bei unserem Bett eine ebensolche herstellen.

Schnitttiefe einstellen

Schnitttiefe einstellen

Die Zapfenverbindung wird ähnlich hergestellt wie bei den Ständern für unseren Carport (Zapfenverbindung herstellen). Im Gegensatz zu einer Dachkonstruktion oder einem Carport war hier allerdings erheblich exakter zu arbeiten. Die Holzverbindung soll ja sichtbar sein.

Kettensäge und vergleichbar grobe Werkzeuge sind also fehl am Platz. Die Tauchsäge von FESTOOL ist sehr gut geeignet saubere Schnitte mit genau der gleichen Schnitttiefe anzufertigen. Die Schnitte sollen 40 mm tief sein. Das lässt sich bei einer guten Tauchsäge genau einstellen.

Holzverbindung Bett

Zapfenverbindung herstellen

An den Enden der Seitenteile soll ein Zapfen mit einer Stärke von 40 mm und einer Tiefe von 100 mm entstehen. Sowohl von der Oberseite des Kantholzes als auch von der Unterseite sollen genau 40 mm entfernt werden, da das Kantholz 120 mm stark ist.

Mit einem Winkel wird der erste Schnitt bei 100mm angezeichnet. Mit der Tauchsäge kann man nun einige 40 mm tiefe Schnitte herstellen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass man die Säge exakt rechtwinklig zum Holz führt.

Je mehr Schnitte man macht, desto einfacher lässt sich anschließend das verbleibende Holz entfernen.

Stecheisen

Zum Entfernen der übrig gebliebenen Holzteile empfiehlt sich ein scharfes Stecheisen. Der Zapfen wurde zuvor angezeichnet und an dieser Linie kann man sich orientieren. Die Schnitte der Tauchsäge sollten genau auf der Linie sein.

Von der Seite werden nun mit Stecheisen und Klopfholz die verbleibenden Holzteile entfernt. Die gerade Seite der Klinge des Stecheisens wird an der Linie angesetzt und mit leichten Schlägen das Holz entfernt.

 

 

Zapfen

Die Schnitte, die mit der Tauchsäge hergestellt wurden, bieten eine hervorragenden Orientierung beim Herstellen der Zapfen.

Die Fläche kann millimetergenau und exakt gerade hergestellt werden.

Mit Schleifpapier (120ger Körnung) kann man die Flächen sehr sauber bekommen.

Die Zapfen werden an den Seitenteilen des Bettes an beiden Enden hergestellt.

Zapfenschloss

Das Gegenstück zum Zapfen

Das Gegenstück zum Zapfen muss ebenso genau gearbeitet werden, wie die Zapfen selbst.

Mit Winkel und Bleistift wurde angezeichnet was vom Kantholz zu entfernen war. Auch hier waren die Maße 40mm und 100 mm. Die seitlichen Schnitte haben wir ebenfalls mit der Tauchsäge gemacht. Wie hier im Bild zu sehen, war das Sägeblatt nicht exakt im 90Grad-Winkel eingestellt. Darauf sollte man unbedingt achten.

Der Fehler ließ sich aber noch gut beheben und die folgenden Schnitte waren genau rechtwinklig.

Nun kann man mit Stecheisen und Klopfholz arbeiten, oder man macht es sich einfacher ;-)

 

Holzverbindung Bett

Wir hatten und vor einiger Zeit eine kleine Akku-Kettensäge von Bosch zugelegt. Die sollte eigentlich für die Gartenarbeit sein - taugt aber wirklich nur eingeschränkt für den Gehölzschnitt. Die sehr feine Sägekette eignet sich aber hervorragend um die hier benötigten Schnitte herzustellen.

Mit etwas Vorsicht kann man mit der Sägekette in das Holz "stechen" und einen sehr sauberen Schnitt herstellen.

Holzverbindung Bett fertig

Holzverbindung Bett fertiggestellt

Wie oben beschrieben haben wir an allen vier Ecken des Bettes die Zapfenverbindungen hergestellt.

Vor dem Zusammenbau des Bettes sollte man prüfen, ob die Teile auch gut ineinander passen. Der Zapfen sollte "stramm" im Zapfenloch sitzen, sollte sich aber auch noch etwas bewegen lassen.

Mit Schleifpapier kann man, wenn erforderlich, noch etwas nacharbeiten.

 

Ausklinkungen für die Auflager der Lattenroste

Auflager für die Lattenroste

Sowohl am Kopfteil des Bettes als auch am Fußteil sollen Bretter angebracht werden, Die als Auflager für die Lattenroste dienen sollen. Man könnte diese einfach von unten anschrauben. Wir hatten aber Sorge, dass man die Bretter von der Seite oder von vorne her sehen kann und das hätte gestört. Also haben wir in einer Tiefe von 40mm und in der Stärke der Bretter Ausklinkungen hergestellt.

Auflager Lattenrost

An den Seitenteilen des Bettes haben wir ebenfalls Ausklinkungen (40 x 200mm) hergestellt.

Die Seitenteile, Kopf- und Fußteil wurden ineinander gesteckt und die Bretter in die Ausklinkungen gelegt (die Unterseite des Bettes ist dabei oben). Mit einem großen Winkel haben wir an allen Ecken des Bettes den rechten Winkel überprüft (siehe auch rechter Winkel). Anschließend wurden die Bretter mit 5 x 60mm Schrauben befestigt. Dabei wurden alle Löcher vorgebohrt, damit das Holz nicht reißt.

 

Füße für das Bett

Füße für das Bett

Die Füße für das Bett haben wir extra nicht aus Holz gemacht, da das schnell etwas klobig wirkt. Füße für Möbel, und damit natürlich auch für das Bett, gibt es im Baumarkt.

Die Füße haben wir von unten in die Bretter geschraubt, die als Auflager für die Lattenroste dienen.

Sie sind etwas nach innen versetzt. Dabei sollte der Versatz nur so weit sein, dass das Gewicht des Bettes gut getragen werden kann.

Diese Füße lassen sich auch noch in der Höhe verstellen. Brauchten wir aber nicht, da der Fußboden waagerecht war.

Füße für das Bett

Bett streichen

Nachdem wir das Bett dann richtig herum aufgestellt haben, haben wir es noch mit einer weißen Lasur behandelt. Nach Austrocknung der Lasur haben wir die Lattenroste in das Bett gelegt. Dabei haben wir Filzgleiter zwischen Lattenrost und Auflager geklebt. In der Mitte des Bettes haben wir noch ein Kantholz unter die Lattenroste gestellt um die Last ein wenig abzufangen. Zwischen den Lattenrosten und zwischen Lattenrost und Seitenteil haben wir ebenfalls Filz (die Dinger, die man unter Stühle kleben kann) geklebt. Die Lattenroste haben wir in der Mitte der Seitenteile noch durch Holzschrauben mit diesen verbunden.