Gipskartonplatten spachteln
Mit diesen Tricks lassen sich die Fugen von Gipskartonplatten oder Rigips schnell und sauber spachteln
Mörtel für Gipskartonplatten richtig anrühren
Will man Gipskarton sauber spachteln benötigt man nicht nur die richtige Fugenmasse, man muss diese auch richtig anrühren.
Der Fugenmörtel für Gipskarton wird in Wasser eingestreut. Man lässt so viel Fugenmörtel in das Wasser einrieseln, bis kaum noch Wasser zu sehen ist. Dann lässt man das Ganze ca. 5 Minuten einsumpfen. Man sollte immer nur so viel Spachtelmasse anrühren, wie man ohne Stress auch verarbeiten kann. Nach ca. 20 Minuten bindet die Spachtelmasse ab und ist nicht mehr zu gebrauchen.
Dann wird die Spachtelmasse kräftig durchmischt. Wir machen das mit der Kelle und nicht mit einem Rührquirl. Ein Rührquirl dreht häufig zu schnell und man zerstört die Konsistenz des Spachtels. Es muss eine cremige Konsistenz entstehen (nicht zu flüssig und keinesfalls krümelig).
Die Spachtelmasse sollte nicht so flüssig sein, dass sie auf der Glättkelle zerläuft.
Fugen säubern
In der Zeit, in der wir den Spachtel haben einsumpfen lassen, haben wir die Fugen gesäubert. Da befindet sich immer etwas Staub und der nervt unheimlich beim späteren Spachteln der Gipskartonplatten. An den Fugen an denen die Platten geschnitten waren, haben wir die Fugen mit einem leicht feuchten Pinsel gesäubert. Dann zieht der Mörtel nicht so schnell an.
Tipp: die Fugen und auch die Stellen an denen die Schrauben sitzen gründlich reinigen! Dann wir das Ergebnis beim Spachteln wirklich besser.
Fugen spachteln
Der frisch angerührte Mörtel wird mit der Kelle auf eine Glättkelle gesetzt. Hier sieht man die richtige Konsistenz. Der Mörtel ist feucht, bleibt aber in seiner Form stabil.
Mit der Glättkelle wird der Mörtel dann in die Fuge eingebracht. Dabei ist darauf zu achten, dass die gesamte Fuge ausgefüllt ist.
Dabei die Glättkelle quer zur Fuge bewegen, damit der Mörtel auch tief in die Fuge eindringt.
Auch an den Stellen, an denen die Schrauben in den Gipskartonplatten sitzen, ist der Fugenmörtel vollständig einzubringen. Dabei die Glättkelle in verschiedene Richtungen bewegen.
Ist der Mörtel, der auf der Glättkelle war, verbraucht, zieht man die Fuge mit der Glättkelle sauber ab.
Zum Abziehen der Fuge setzt man die Glättkelle in einem Winkel von ca. 45 Grad an und zieht die Glättkelle über die Fuge. Da sie dabei an beiden Seiten plan auf der Gipskartonplatte aufliegt, wird der Fugenmörtel sauber und gerade abgezogen.
Damit sollte man keineswegs zu lange warten. Ist der Mörtel zu trocken, gibt's Klumpen und keine saubere Oberfläche. Also: Mörtel aufs Glättbrett, in die Fugen einbringen und , wenn der Mörtel auf dem Glättbrett aufgebraucht ist, sofort die Fuge abziehen.
Ist das Gefäß, in dem man den Mörtel angerührt hat leer, sollte man dieses und die Werkzeuge säubern. Man hat vor dem nächsten Arbeitsschritt etwas Zeit.
Überstehenden Spachtel entfernen
Wenn der Mörtel leicht angezogen ist - er darf nicht durchgetrocknet sein - , also ca. 20 Minuten nach dem Einbringen, kann man überflüssigen Mörtel einfach mit der Glättkelle entfernen. Dazu zieht man die Fuge im stumpfen Winkel ab.
Der Mörtel, der nach dem Antrocknen leicht aus der Fuge heraussteht, wird so einfach entfernt und man spart sich mühsames Schleifen. Ebenso wird der überstehende Mörtel an den Schraubenlöchern entfernt.
In der Regel muss man, nach dem Aushärten der Spachtelmasse, noch einmal spachteln.
Zweite Spachtelschicht der Fugen bei Gipskarton
Leichte Unebenheiten kann es, obwohl man überragenden Spachtel entfernt hat, immer noch geben. Daher sollte man diese durch Schleifen entfernen. Wir nehmen dafür Schleifpaper mit einer 120 ger Körnung. Man kann auch einen Excenterschleifer benutzen. Dabei sollte man aber beachten, dass man eine Absaugung hat und die richtige Schleifmaschine verwendet. Der Gipsstaub kann die Kupferspulen bei einem nicht geeigneten Gerät schädigen.
Nach dem Schleifen unbedingt den Schleifstaub entfernen. Abfegen oder, wie oben, einen leicht feuchten Pinsel benutzen. Der Fugenmörtel kann für die zweite Spachtelschicht ruhig etwas feuchter sein. Er sollte dennoch nicht auf der Glättkelle verlaufen. Dann so spachteln wie bei der ersten Schicht und überflüssigen Spachtel frühzeitig durch Abziehen entfernen. Ggf. muss man dann noch einem mit Schleifpapier darüber gehen.
Mit etwas Übung hat man nun eine absolut ebene Oberfläche, die man nun weiter bearbeiten kann. Wir bringen häufig, nach der Grundierung, einen Streichputz auf die Gipskartonwand auf.
Hier benötigt man einen Voranstrich mit Wandfarbe. Spätestens nach diesem Anstrich (vorher grundieren!) sieht man, ob das Spachteln der Gipskartonplatten erfolgreich war. Kleinere Unebenheiten kann man dann immer noch mit Fugenmörtel nacharbeiten.