Wechselrichter an das Stromnetz anschließen

Hier beschreiben wir, wie man einen Wechselrichter an das Stromnetz anschließen lassen kann.

1. Fester Anschluss

Der direkte Anschluss des Wechselrichters ist, mit Ausnahme von Balkonkraftwerken, Pflicht und darf nur vom Fachunternehmen ausgeführt werden.

2. Anschluss über eine Wieland-Einspeisedose

Die Wieland-Steckdose muss ebenfalls vom Fachunternehmen installiert werden. Die Steckverbindung kann aber nicht einfach, oder versehentlich, gelöst werden. Das bietet eine Zusatz an Sicherheit.

3. Anschluss mit einem Schukostecker

Balkonkraftwerke werden mittlerweile häufig mit einem Schukostecker geliefert. So lässt sich eine einfach Verbindung zwischen Balkonkraftwerk und Hausnetz herstellen. Hier gilt es allerdings einige wichtige Hinweise zu beachten.

Den Wechselrichter einer PV-Anlage an das Hausnetz anschließen

Hausanschluss

Platz für den Anschlusskasten des Wechselrichters

Der Wechselrichter unserer PV-Anlage was mit dem Hausnetz zu verbinden. Mal wieder der Hinweis: Beauftragen Sie ein Fachunternehmen. Diese Arbeiten, sowohl in Verteilerkästen als auch mit dem nicht zu unterschätzenden Spannungen in den DC-Kabeln, können lebensgefährlich sein. Zudem muss die Anlage sowieso von einem Fachunternehmen beim Netzbetreiber angemeldet werden. Unser Wechselrichter ist im Keller, in der Nähe des Hausanschlusses montiert (vgl. Montage Wechselrichter). Neben unserem Hausanschlusskasten (ganz links im Bild) ist ein Verteilerkasten in dem allerdings nicht mehr genügend Platz für die benötigten Bauteile ist. Daher haben wir neben dem vorhandenen Verteilerkasten etwas Platz für einen weiteres Automatengehäuse gemacht.

Kabel zwischen Wechselrichter und Verteilerkasten

Kabel zwischen Wechselrichter und Verteilerkasten

Für die Verbindung zwischen Wechselrichter und Automatengehäuse haben wir eine 5 x 10 qmm NYM-J Mantelleitung genommen. Ist für eine PV-Anlage mit 3,2 KW Peak leicht überdimensioniert, 6 qmm hätten es auch getan, das Kabel war aber nun einmal da.

Das Kabel haben wir in einem 25mm FPKu-EM-F Stangenrohr verlegt um das Kabel vor Beschädigungen zu schützen und die Montage mit den dazugehörigen Kabelschellen ist tatsächlich einfacher. Kabel und Leerohr haben wir abschnittsweise verlegt, da man ein Kabel mit diesem Querschnitt unmöglich später durch verlegtes Leerrohr gezogen bekommt.

Automatengehäuse PV-Anlage

Automatengehäuse PV-Anschluss

Das Automatengehäuse für den Anschluss des Wechselrichters an das Hausnetz haben wir neben dem vorhandenen Verteilerkasten montiert.

Das Automatengehäuse sollte so groß sein, dass alle benötigten Bauteile dort gut Platz finden und man noch ausreichend Platz für die Kabel und ggf. später nachzurüstenden Bauteile hat (unser Automatengehäuse ist eher knapp bemessen)..

FI-Schalter und Sicherungen

FI-Schutzschalter und Sicherungen

Nun kamen die Bauteile die in den PV-Komplettpaketen, die online angeboten werden, meist nicht enthalten sind. Diese sind aber zwingend notwendig, wenn die PV-Anlage mehr Leistung als ein Balkonkraftwerk mit max. 600 Watt hat.

FI-Schutzschalter: Verbaut wurde ein DOEPKE FI-Schutzschalter Typ B - allstromsensitiv -. Das Teil ist relativ teuer, gewährleistet aber die erforderliche Sicherheit für Mensch und Bauteile.

Sicherungen: 3 Stk. ABB B-Automat 20A/1polig.

Hinter FI-Schalter und Sicherungen wird ausschließlich der Wechselrichter angeschlossen.

Noch einmal: alles eine Sache für das Fachunternehmen.

Anschluss an den Wechselrichter

Anschluss an den Wechselrichter

Das Kabel wurde anschließend an den Wechselrichter angeschlossen. Eine Verbindung zwischen FI-Schalter im Automatengehäuse und dem Stromnetz bestand da noch nicht.

Das fünf-adrige Kabel wurde von unter in den Wechselrichter eingeführt mit den entsprechenden Anschlussklemmen verbunden. Dabei war auch darauf zu achten, dass die Leiter später, wenn man den Wechselrichter wieder auf die Montagehalterung setzt, nicht im Wege sind.

Im nächsten Arbeitsschritt war durch das Fachunternehmen der Anschluss zwischen FI-Schalter im Automatengehäuse und dem Stromnetz des Hauses herzustellen.

Anschluss an das Stromnetz

Anschluss an das Stromnetz

Der FI-Schalter im neuen Automatengehäuse musste nun an das Stromnetz angeschlossen werden. Mit einem 5 x 10 qmm Kabel wurde eine Verbindung zum Hausanschluss im Verteilerkasten hergestellt. Das ist eine Sache für das Fachunternehmen. Nicht nur weil es vorgeschrieben ist, sondern auch weil solche Arbeiten wirklich gefährlich sein können.

Anschluss an den Wechselrichter

Anschluss der PV-Module an den Wechselrichter

Die DC-Kabel, die von den PV-Modulen kommen waren auch durch das Fachunternehmen am Wechselrichter anzuschließen. Da ist jede Menge "Saft" drauf und das kann lebensgefährlich sein. Zudem muss sichergestellt sein, dass "+" und "-" nicht vertauscht werden.

Ist alles verkabelt können Sicherungen und FI-Schalter umgelegt werden und der Wechselrichter wird mit Strom versorgt. Nun muss das Gerät noch online registriert werden und dafür ist eine Internetverbindung erforderlich. Liest sich einfacher als getan. Eine Beschreibung unter "Wechselrichter mit dem Internet verbinden". Zudem muss die Anlage beim Netzbetreiber angemeldet werden.

Anschluss über eine Wieland-Einspeisedose

Eine Wieland-Steckdose ist eine spezielle Art von elektrischer Steckdose, die von der Wieland Electric GmbH entwickelt wurde, einem deutschen Unternehmen, das auf elektrische Verbindungstechnik und Automatisierungslösungen spezialisiert ist.

Wieland-Steckdosen werden oft in industriellen Anwendungen, gewerblichen Gebäuden und technischen Installationen eingesetzt. Die Besonderheit von Wieland-Steckdosen liegt in ihrer Steckverbindungstechnologie. Statt der traditionellen Stifte und Löcher, die bei herkömmlichen Steckdosen verwendet werden, verwendet Wieland eine Steckverbindung, die oft als "Rast- und Sicherheitsverbindung" bezeichnet wird. Dies ermöglicht ein einfaches und sicheres Einstecken und Lösen von Steckern.

Ein entscheidender Vorteil bei dieser Verbindung ist, dass ein versehentliches "ziehen" des Steckers nahezu ausgeschlossen ist. Zudem hat der Stecker keinen offenen Kontakte mit denen man in Berührung kommen könnte. Die Wieland-Steckdose ist vom Fachunternehmen zu installieren.

Balkonkraftwerk anschließen

Automatengehäuse

Balkonkraftwerk mit Schukostecker anschließen

 

Wenn die Module des Balkonkraftwerkes installiert und mit dem Wechselrichter verbunden sind, geht es an den Anschluss an das Hausstromnetz. Sowohl bei der Montage, als auch beim Anschluss sind die Hinweise des Herstellers unbedingt zu beachten.

Hat man keine Steckdose in der Nähe des Balkonkraftwerkes, muss eine solche installiert werden, was natürlich Sache des Fachunternehmens ist.

Bevor man den Stecker des Balkonkraftwerkes in die Steckdose steckt, sollte die Steckdose über den Sicherungsautomaten im Automatengehäuse (Sicherungskasten) stromlos geschaltet werden.

Also Sicherung auf "AUS".

 

Automatengehäuse

Ist die Steckdose stromlos, kann man den Stecker des Balkonkraftwerkes einstecken.

Anschließend kann man die Sicherung wieder einschalten. Nun wird das Balkonkraftwerk mit Strom versorgt und kann Strom produzieren.

Funktionieren die Sicherungseinrichtungen des Balkonkraftwerks einwandfrei, sollte es auch zu keiner Gefahrensituation kommen, wenn man den Stecker einfach aus der Steckdose zieht. Dennoch sollte dies vermieden werden.

Wir haben uns daher entschieden einen entsprechenden Warnhinweis neben der Steckdose anzubringen. So wissen zumindest Erwachsene, dass sie nicht einfach an dem Stecker rumfummeln sollten. Es ist unbedingt empfehlenswert Steckdose und Stecker der PV-Anlage nicht in Reichweite von Kindern zu installieren.

Auch bei dieser, scheinbar einfachen, Verbindung zwischen Balkonkraftwerk und Hausnetz empfiehlt es sich das Fachunternehmen zu beauftragen. Ob man nämlich tatsächlich am richtigen Stromkreis liegt und somit auch wirklich den Eigenbedarf senken kann, liegt an vielen weiteren Faktoren die wir unter "Eigenverbrauch erhöhen" beschrieben haben.