Vordach bauen
Vordach vor der Eingangstür selber bauen
Wir haben die hinterlüftete Fassade an unserem Anbau neu gestaltet. Einen Sockel aus Naturstein und eine Holzfassade mit einer "Kricher-Deckerschalung" haben wir selbst gebaut. Da wir über der Eingangstür ein Vordach haben wollten, und die Konstruktion nicht zu dick auftragen sollte, haben wir die Unterkonstruktion für das Vordach zeitgleich mit der Schalung erstellt. Es hätte auch andere Möglichkeiten, wie ein schräg nach vorn abfallendes Dach aus Glas, gegeben. Die von uns gewählte Konstruktion passt aber besser zu der Fassade.
Für die Konstruktion haben wir 10 x 8 cm Kantholz aus Fichte gewählt. Die gab es in der Länge von 2 Metern im Baumarkt. Wir haben uns für die günstigere Variante, sägerauhes Kantholz, entschieden. Wer keinen eigenen Hobel hat, sollte eher KVH (Konstruktionsvollholz) gehobelt nehmen. Zunächst haben wir die Ständer, Pfetten und Streben auf die ungefähr richtige Länge (also etwas länger als sie später sein sollten) gesägt. Anschließend haben wir alle Seiten mit einem Abricht- Dickenhobel gehobelt bis die Oberfläche schön glatt war.
Dann wurden die Seiten der Kanthölzer mit dem Excenterschleifer nachbearbeitet.
Die Länge der Pfetten richtete sich nach der Breite der Dachziegel, die zum Einsatz kommen sollten (hier Braas Doppel-S plus in rot.
Besonders wichtig schien es eine wirklich schöne und auch dauerhaft haltbare Holzverbindung zwischen Pfetten, Ständern und Streben herzustellen. Da das Ganze auch schön ausssehen sollte kamen Nagelbleche oder Metallwinkel nicht in Frage.
Die Stelle an der die Strebe mit dem Ständer, bzw. der Pfette, verbunden werden sollte, haben wir angezeichnet. Dann war die Ausklinkung herauszuarbeitet. Wie oben zu sehen wurde die Ausklinkung, an der oberen Stelle mit einem Winkel von 45°, angezeichnet. Relativ gut lässt sich so etwas mit Hilfe einer Handkreissäge (hier Festool) herstellen. Die eingestellte Schnitttiefe gewährleistet ein sauberes Ergebnis.
Nach den Einschnitten wurde der Rest mit einem Stechbeitel herausgearbeitet
Im Bild rechts ist gut zu sehen, wie der Winkelschnitt ausgeführt werden kann. Die Handkreissäge lässt sich auch in einem solchen Winkel einstellen. Durch die Führungsschiene ist ein gerader Schnitt gewährleistet.
Da die Ständer auch mit der Wand verbunden werden mussten haben wir überlegt wie man eine solche Verbindung herstellen kann, ohne dass man die Schrauben später sieht. Die Verbindung erfolgte über 170mm Schrauben. Zunächst haben wir mit einem Forstnerbohrer (Durchmesser 30mm) ein 30 mm tiefes Loch gebohrt. Dann wurde das Loch für die Schraube mit einem 6mm Bohrer durch den Ständer gebohrt. Später verschwindet der Schraubenkopf in dem 30mm Loch und kann mit einem Holzstück abgedeckt werden.
Im Bild oben ist gut zu sehen wie die Verbindung zwischen Streben und Pfetten hergestellt wurden. Die Pfette wurde mit dem Ständer mit 130mm Spax verbunden.
Die Unterkonstruktion wurde mit Holzschutzgrundierung gegen Bläue und Fäulnis behandelt und später mit einem Isoliegund weiß gestrichen. Dann wurde die Konstruktion mit der Wand verschraubt und die Schraubenlöcher mit einem Holzstück abgedeckt.
Anschließend konnte die Konstruktion weiß gestrichen werden. Da die Konstruktion in die Schalung integriert werden sollte, musste zunächst mit der Schalung (nur der Kriecher!) weiter gemacht werden. Nach dem Anbringen der Schalung, der Sparren und der Dachlatten konnen wir die Dachziegel auf dem Vordach verlegen.