Hinterlüftete Fassade

Fassade erneuern | Holzfassade mit Sockel aus Naturstein

Hinterlüftete Fassade bauen

Unseren Anbau haben wir als Holzständerbau mit hinterlüfteter Fassade gebaut. Nach ca. 7 Jahren zeigten sich erste Schäden an der Fassade. Risse im Putz und teilweise abgeplatzter Putz zeigten, dass wir an dieser Stelle Fehler gemacht hatten.
Der Wandaufbau war wie folgt: (von innen) Gipskarton > Dampfbremse > OSB > Holzständer / Zellelusedämmung 18 cm > Holzfaserplatte > Konterlattung > Lattung> Zementfaserplatte als Putzträger > Kalk-Zementputz mit Armierungsgewebe.

Schäden an der Fassade

Die Ursachen für die Schäden an der hinterlüfteten Fassade lagen scheinbar an zwei Baufehlern. Erstens ließ sich aus der Konsistenz des Putzes auf eine falsche Mischung und/oder fehlende oder mangelhafte Grundierung schließen. Zweitens scheint eine sogenannte Sauerkrautplatte (Zementplatte mit sehr groben Holzanteilen) nicht für eine vorgehängte und hinterlüftete Fassade geeignet zu sein.

Im Folgenden eine Beschreibung der Arbeitsschritte um eine neue hinterlüftete Fassade mit Holz und Natursteinen zu erstellen.

Es galt also Alternativen zu finden. Die vorgehängte Fassade sollte vollständig entfernt werden. Für die neue hinterlüftete Fassade gibt es , je nach gewünschtem Erscheinungsbild, verschiedenen Möglichkeiten. Für eine verputze Oberfläche bieten namhafte Hersteller (z.B. KNAUF) ganze Systeme mit Zementplatte, Spachtel, Armierung, Kleber und Oberputz an. Andere Hersteller bieten entsprechende Putzträgerplatten an, die auch auf einer Lattenunterkonstruktion angebracht werden. Bei den weiteren Schichten (Spachtel, Kleber, Armierung und Oberputz) kann auf andere Hersteller zugegriffen werden. Eine solche Fassade sollte unbedingt vom Fachmann angebracht werden (Gewährleistung!!!).

Eine Alternative ist das Verklinkern. Eine aus Klinkersteinen mit Luftschicht, vor die vorhandene Wand gemauerte Wand. Dafür wird ein entsprechendes Fundament und jede Menge handwerkliches Geschick (Mauern mit sichbaren Fugen) benötigt. Diese Fassade hat allerdings den Vorteil, dass sie hoch witterungsbeständig ist und nicht nach einigen Jahren erneut behandelt werden muss.

Kostengünstiger ist eine Holzverschalung. Ensprechende Fassadenpaneele gibt es in den gängigen RAL-Farben endbehandelt beim Baustoffhändler. Auch die Holzschalung ist auf einer Unterkonstruktion aus Konterlattung und Lattung (mit Edelstahlschrauben) zu bedestigen.

Wir haben uns entschieden. Zumindest für den Sockelbereich.

Das vorhandene Fundament wird verbreitert. Das heißt: Fundamentgraben ausheben - ziemlich mühsam -, und ein bewehrtes Fundament herstellen. Dann Bitumenbahn, als horizontale Feuchtigkeitssperre und dann Klinker, bzw. Verblender. Die benötigte Anzahl (Steine je m² Mauerwerk) ist unter der Seite zur Anzahl der benötigten Steine je m² Mauerwerk zu finden.

Ende März 2012:
Wir hatten Verblender bzw. Klinker bestellt. Rot und schön. 3 Tage vor dem vereinbarten Liefertermin teilte der Baustoffhändler mit, dass die Lieferzeit nun doch noch ca. 3 Monate dauert... Wir sind dann kurzentschlossen losgefahren und haben nach Alternativen gesucht. Wirklich Glück. Denn die Alternative gefällt uns wirklich sehr, sehr gut.

Sockel aus Naturstein

Der Sockel wollten wir mit Naturstein mauern.. Genau gesagt mit Lugano Gneis rostfarben Verblendern.
Die Stufe aus Naturstein- vorne links - wurde aus Mauersteinen des selben Steins gemauert. Wie vom Natursteinhändler empfohlen wurde der Mörtel mit Trasszement und nicht mit Portlandzement angemischt. Vorher musste aber das erforderliche bewehrte Fundament erstellt werden.

Das Mauern einer Natursteinmauer ist relativ zeitaufwendig. Das liegt aber vor allem daran, dass die Formate der Natursteine auch in der Höhe variieren. Also: es sind immer die passenden Natursteine auszuwählen. Das Mauern geht im Prinzip genau so wie bei anderen Mauersteinen.

Stoßfugenlüfter

Den Sockel aus Naturstein haben wir bis zu einer Höhe von ca. 80 cm gemauert. Den oberen Abschluss bilden Platten aus dem gleichen Stein. Das Ganze hat etwas gedauert - war aber übersichtlich. Besonders wichtig bei diesem Aufbau ist die Sicherstellung der Hinterlüftung. Der Wandaufbau erfordert die Möglichkeit, dass Tauwasser durch einen Luftaustauch an die Außenluft abgegeben werden kann. Sonst gibt`s Staunässe, Schimmel und solche unangenehmen Sachen. Hier wurden Stoßfugenlüfter in jede zweite Stoßfuge eingebaut.

Sockel gemauert

Zudem musste der Übergang Natursteinsockel zu Fassade mit Insektenschutzgitter gesichert werden. Im nächsten Schritt soll der obere Teil der Fassade mit einer Schalung aus Glattkantbrettern gestaltet werden. Die vorhandene Konterlattung und Lattung soll beibehalten werden. Natürlich muss man auch die Fenster streichen. Dafür muss man das Silikon entfernen, da es sich nicht überstreichen lässt. Also: Bretter grundieren und mit Isoliergrund und Lasur streichen..

Unterkonstruktion Vordach

Zeitgleich mit dem Erstellen der Schalung musste die Unterkonstruktion für das Vordach das unsere Eingangstür schützen sollte erstellt werden. Das Vordach wurde son in die Fassadenschalung integriert, dass keine Feuchtigkeit zwischen Vordach und Fassade gelangen konnte. Zudem sollte die Unterkonstruktion, insbesondere die Ständer, nicht zu wuchtig aussehen.

Fassade aus Brettern und Naturstein

Wie im Bild links zu sehen verschwinden diese beinahe.

Besonders gut gefällt uns, dass die Dacheindeckung aus Dachziegeln besteht.