Fenster in ein Gartenhaus einbauen

Der richtige Einbau verhindert spätere Probleme

Fenster im Gartenhaus

Besonderheiten bei Fenstern in Gartenhäusern

Beim Einbau von Fenstern in ein Gartenhaus sind einige Feinheiten zu beachten. Der Einbau unterscheidet sich von dem in ein "normales" Haus.
Nachdem das Dach mit Dachpappe abgedichtet war waren die Fenster einzubauen. Die Fenster sind alte Eichen-Sprossenfenster mit einer Einfachverglasung. Die wurden aus einem alten Haus ausgebaut und restauriert (vgl. Fenster restaurieren). Die Maße waren als bei Aufbau des Gartenhauses klar und die Öffnungen für die Fenster entsprechend ausgeführt.
Beim Einbau von Fenstern in ein Gartenhaus ist aber unbedingt zu beachten, dass das Holz im Laufe der Zeit schwindet. Das kann dazu führen, dass von oben Druck auf Fenster oder Türen entsteht, die dass klemmen oder nicht mehr zu öffnen sind.

Schaubild_Einbau_Fenster

Veränderungen durch Trocknung

In unserem Fall - Holzhaus aus Blockbohlen die noch nicht ganz trocken waren - war zu beobachten, dass jede Bohle nach vollständiger Trocknung in der Höhe noch um ca. 0,5 cm geschwunden ist. Bei einer Fensterhöhe von 140 cm machte das einen Unterschied von 5 cm aus!

Auch bei Bausätzen für ein Gartenhaus ist davon auszugehen, dass das Holz - wenn auch in geringerem Maß - schwindet.
In ein Holzhaus oder Gartenhaus werden die Fenster also nicht "stramm" eingebaut.

Fenster einbauen

Öffnung für das Gartenhausfenster

Die Fensteröffnung wurde 5 cm breiter (für die Konstruktion) und 7 cm höher (sozusagen als "Schwundfuge") als das Fenstermaß geschnitten.
Dann wurde in die seitlichen Blockbohlen mit der Oberfräse und mit Stecheisen eine Nut mit einer Tiefe von 35 mm und einer Breite von 20 mm gefräst.
Aus Dachlatten wurde dann auf der Tischkreissäge eine Leiste geschnitten die die Breite der Blockbohlen hatte und genau in die Nut passte. Während die Nut in den Blockbohlen über die gesamte Fensteröffnung geht, hat die Leiste exakt die Höhe des Fensters.

Fenster_im_Gartenhaus_verschrauben

Die Leisten wurden beidseitig eingesetzt. Anschließend konnte das Fenster eingesetzt werden. Da die Fensteröffnung bereits sehr exakt geschnitten waren war ein weiteres Ausrichten des Fensters mit Wasserwaage und Holzkeilen nicht mehr notwendig. Mit dem Akkuschrauber wurden durch den Fensterrahmen in die Leiste mit einem Holzbohrer (6mm) die Schraubenlöcher vorgebohrt. Es kamen spezielle Schrauben zum Einsatz, deren Schraubenkopf genau den selben Durchmesser haben wie das Schraubengewinde und sich so einfach in dem Fensterrahmen versenken lassen.

NICHT in die Bohlen schrauben

Keinesfalls in die Blockbohlen schrauben, da dann der gewünschte Effekt, dass die Bohlen sich frei bewegen können, nicht mehr funktioniert. Oberhalb des Fensters blieb nun ein Spalt von 7 cm. Dieser verschwand dann hinter der Blende und wurde mit Jute-Stopfwolle abgedichtet.
Nach einem Jahr hatte sich dieser Spalt aus weniger als 2 cm verringert. Der Schwund der Bohlen, durch das Austrocknen, führte also nicht dazu, dass das Fenster von oben belastet wurde. Sowohl Fenster als auch Türen lassen sich gut öffnen und sind nicht verzogen.

Nach dem Einbau der Fenster konnten wir beginnen den Fußboden für unser Gartenhaus zu bauen.